Red Bull Hangar-7

Multimediale Inszenierung

Der Hangar-7 von Red Bull am Salzburger Flughafen erfüllt viele Aufgaben, die auf den ersten Blick gegensätzlich scheinen: Er ist Flugshow-Zentrum mit Fliegerhorst für Kunstflugtruppen, Flugzeug-Showroom mit zahlreichen restaurierten „Klassikern“, aber auch Location für Kunst- und Lifestyle-Events und beherbergt Gastronomie der gehobenen Kategorie. Für dieses „High-Tech-Entertainment-Areal“ wurden von checkpointmedia multimediale Installationen entwickelt, die dieser speziellen Mischnutzung entsprechen.
Im Vordergrund steht der Unterhaltungscharakter, der entsprechend dem Image des Unternehmens überraschen und animieren soll. Nach Einbruch der Dunkelheit wird dem Besucher schon von Ferne mit einem groß projizierten Red-Bull-Logo der Weg zum Hangar gewiesen. Neben dem Eingangsbereich befindet sich das Doppler-Foyer, das ein wissenschaftliches Thema sinnlich erlebbar macht: Zentral gesteuerte Leuchtobjekte sorgen für eine künstlerische Visualisierung des Doppler-Effekts (benannt nach dem Salzburger Physiker Christian Doppler), transparente DVD-Stelen dienen als Informationsträger und Klangelemente für eine Soundcollage. Für die Eröffnung im August 2003 wurden - wieder gemäß dem Thema Fliegen - eigene Stewardessen-Kostüme im Sixties-Style für die Hostessen designt. Stelen in Form von Flugzeugleitwerken zeigten zu den ausgestellten Flugzeugen passende Videos, Bilder und Informationen. Die Einladungen wurden wie VIP-Tickets gestaltet und zusammen mit einer speziell angefertigten Mappe und Box verschickt. Ein eigener Regenschirm in der ovalen Hangar-Form wurde entworfen und produziert. Zentrale Attraktion im Hangar-7 ist die Mayday Bar, die von 2003 bis 2010 interaktiv bespielt wurde.
Die fast kreisförmige (270°) Oberfläche wurde als ein durchgängiger Bildschirm zur Interaktion mit darin ablaufenden Animationswelten konzipiert und realisiert: Flugzeuge der Flying-Bulls schwebten über der Salzburger Landschaft, schmiegten sich an Gläser oder flohen vor Aschenbechern. In einem zweiten Setting, einem New York im Comics-Stil, interagierten witzige Kellner mit Cocktailgläsern und Handys. Die Barbesucher konnten auch mithilfe eines virtuellen Kommunikators miteinander kommunizieren - eine zeitgemäße Variante der legendären Tischtelefone. Die technische Umsetzung der Mayday Bar gestaltete sich im Jahr 2003 komplex: 38 PCs in 18 Modulen mit jeweils einem Projektor erkannten mittels Infraroterkennung, was auf der Theke passierte. Die Objektdaten wurden vom Computer erfasst und lösten eine zugeordnete Interaktion aus. Die Technik war in die Bartheke integriert und damit für den Gast völlig unsichtbar. Im Hangar-7 gibt es auch kleine multimediale Gimmicks wie den WC-Chat, der es erlaubt, über Cartoons und selbst auszufüllende Sprechblasen - virtuelles Graffiti - zwischen Damen- und Herrentoiletten zu kommunizieren. Im Inneren des Hangars wurde sowohl für den Hauptraum als auch für die Räume der Gastronomie und die privaten VIP-Räume eine entsprechende audiovisuelle Ausstattung geplant und implementiert.